“Ich konnte auch nochmal so richtig Kind sein”

Im Film „Meine Wunderkammern“ nehmen uns vier Kinder, die nicht unterschiedlicher und wunderbarer sein könnten, mit auf ihre Reise in ihre eigene Welt. Dort gibt es keinen Stress, kein Mobbing, keinen Rassismus, keine Ausgrenzung, denn eins verbindet die vier Protagonist*innen: Sie passen nicht in das gängige Bild der Gesellschaft, werden nach Klischees beurteilt.

Wisdom kann es nicht mehr ertragen als der „Ausländer“ bezeichnet und aufgrund seiner Hautfarbe verspottet zu werden. Er möchte eines Tages nach Kamerun reisen, um das Land, aus dem seine Eltern kamen, kennenzulernen.

Joline will einfach, dass das Leben nicht mehr so stressig ist. Sie will am liebsten nie erwachsen werden und ewig spielen.

Elias möchte zeigen, dass er doch mehr kann, als alle denken, auch wenn er manchmal eben etwas länger braucht. Er liebt Technologie und Fotografieren, am liebsten sammelt er Ventilatoren.

Roya ist vor fünf Jahren mit ihrer Familie aus dem Iran geflohen und wünscht sich heute oft, dass Deutsch ihre Muttersprache wäre. Dann würden ihre Klassenkamerad*innen vielleicht nicht denken, dass sie schlecht in der Schule ist.

 

 

 

Alle vier treffen sich in ihrer eigenen Welt, mit Diamantenbaumhäusern, Katzenmenschen, Löwenzungen, Meerjungfrauenkostümen und verrückten Sprachboxen. Hier ist alles ruhig und sicher, kein Alltagsstress, keine Diskriminierung – nur Kindsein und das am besten für immer.

Wir haben die Leipziger Filmemacherin Susanne Kim zum Interview getroffen und sie unter anderem gefragt, wie eigentlich ihre persönliche Wunderkammer aussieht. Begleitet durch die allseits anwesenden Meerschweinchen sei dies vor allem das Arbeiten mit den Kindern. Denn im Gegensatz zu vergleichbaren Produktionen werden die Kinder in „Meine Wunderkammern“ vollkommen in die Erarbeitung des Films eingebunden. Durch diese Herangehensweise wird ein deutlich authentischerer Zugang zum Denken und Fühlen der Kinder geschaffen und man selbst zu Perspektiven verleitet, die einem vorher gar nicht bewusst waren. Diese verschiedenen Blickwinkel, immer auf Augenhöhe der Protagonisten, machen den Dokumentarfilm sehr besonders –  so wie auch jedes Kind im Film auf seine Art und Weise besonders ist. 

Autorin: Hannah

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert