Mutterliebe ist für viele Kinder in Moldawien ein Fremdwort. Jeder dritte Einwohner verlässt Moldawien, um in einem anderen Land illegal arbeiten zu können. Dabei wird die Familie verlassen und erst nach vielen Jahren wiedergesehen. Der Regisseur Ed Moschitz befasst sich in seinem ausgezeichneten Film „Mama Illegal“ mit einem Thema welches längst zu einem ernst zunehmenden Problem weltweit geworden ist.
Es gibt nur eine ganz selbstlose, ganz reine, ganz göttliche Liebe und das ist die der Mutter für das Kind. ( Georg Ebers)
Ein Klassenraum mit 25 Schülern. 25 Schüler, die nicht einmal 12 Jahre alt sind, aber traumatisiert. Traumatisiert von der Tatsache, dass ihre Mütter sie verlassen haben. 25 Schüler, deren Mütter in Österreich, Italien oder Russland arbeiten. 25 Schüler, die ihre Mütter vermissen und Gedichte schreiben, in denen sie ihre Gefühle ausdrücken. Gefühle, die kein anderer in ihrem Alter erleben muss.
Ed Moschitz begleitet in seinem Film “Mama Illegal” drei Frauen, welche nach Bologna oder Wien illegal eingereist sind und als Reinigungskraft arbeiten. Jeden Tag, keine Ferien, keine Pause… Die Frauen sind erschöpft, doch zugleich von dem neuen Leben eingenommen. Lebensstandard bekommt für die jungen Frauen eine ganz neue Bedeutung.
Allerdings zahlen sie einen großen Preis für ihr neues Leben. Angst, Zweifel und Trauer empfinden die jungen Frauen fast jeden Tag. Unauffälligkeit und Diskrepanz sind geboten, jeder kleine Fehler kann aufmerksam machen und die Mütter wieder zurück in ihr Heimatland bringen.
Viele können mit ihrem alten Leben in Moldawien nichts mehr anfangen. Die Ehemänner scheinen ihnen fremd. Die Kinder erkennen sie nicht mehr wieder.
“Mama Illegal” ist ein ergreifender, einfühlsamer und offenbarender Film , der in unserer heutigen Zeit, in der “Familie im Brennpunkt” oder “Frauentausch” im Fernsehen laufen, ein ganz anderes Bild auf Familie wirft. Ed Moschitz setzt die Mutterliebe gekonnt in Szene und der Rezipient erlebt die Gefühle hautnah. Achterbahn der Gefühle vorprogrammiert.
Wir haben mit Ed Moschitz über seinen Film gesprochen:
Text: Laura, Audio-Interview: Daniel