Lernziel: Integration

Eigentlich haben sie nicht sehr viel gemeinsam: Emilia ist 2008 der Liebe wegen nach Berlin gekommen, den Globetrotter Jorge hat es nach sechs Jahren in Frankreich nun nach Deutschland verschlagen. Das Einzige, dass die beiden verbindet, ist ein Integrationskurs. Auf dem Stundenplan stehen Deutsch, aber auch Geschichte, Kultur und das deutsche Rechtssystem. Britt Beyer hält in ihrem Dokumentarfilm „Werden Sie Deutschen“ über ein halbes Jahr lang die Geschichten der Protagonisten ein, sowohl im Klassenraum, als auch im Alltag.

  • Szenen aus "Werden Sie Deutscher"

Dabei werden deutliche Probleme der deutschen Integration aufgezeigt, wie zum Beispiel die schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder die, trotz aller Integrationsmaßnahmen, noch vorherrschenden Vorurteile. Häufig beklagen die Familien der Protagonisten die bürokratischen Umstände in Deutschland. 

Mit viel Fingerspitzengefühl beleuchtet Britt Beyer die verschiedenen Biografien und setzt dabei auf Aussagen der Protagonisten. Deswegen verzichtet sie zum Beispiel auf Off-Kommentare.

“Ich finde, das gibt den Zuschauern die Möglichkeit, die Dinge selbst zu entdecken. Mitunter gibt man zuviel vor, wenn man Kommentartext macht.“ (Britt Beyer, Filmemacherin)

Auch die Protagonisten des Films waren von dessen Machart überzeugt:

„Ich habe letzten Sonntag eine Vorführung gemacht, da haben sie den Film das erste Mal gesehen. Viele haben gelacht, weil sie auch viel Selbstironie haben. Also ich glaube, sie fanden den Film gut und haben sich nicht falsch dargestellt gefühlt.“ 

 

Obwohl die Dokumentation ernste Themen behandelt, regt sie auch oft zum Lachen an. Britt Beyer vermittelt die Integrationsproblematik sehr anschaulich und spricht mit ihrem Film die Gefühlsebene an. Das einzig Schlechte, was man über den Film sagen kann, ist dass er für maßlose überfüllte Kinosäle sorgte.

Wir haben die Filmemacherin Britt Beyer zum Interview getroffen.

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