Weil die chinesische Regisseurin an der Kasse nicht in bar, sondern nur mit dem Handy zahlen konnte, kam ihr die Idee zu ihrem Film. Denn dadurch betrachtete Tan Hang ihre 100-Yuan-Banknote, mit dem Aufdruck des Gesichtes von Mao Zedong, genauer und bemerkte, dass der Geldschein eigentlich pink ist. Und das obwohl die meisten Leute und auch die offizielle Website den Schein als rot bezeichnen.
Der entstandene Film „Pink Mao“, ist 22 Minuten lang. Tan Hang selbst analysiert darin, warum wir bestimmte Farben sehen, selbst wenn sie nicht da sind. Dadurch rückt sie unter anderem auch feste Einstellungen zu den Themen: Globalisierung, Digitalisierung, Gender und Kapitalismus in ein anderes Licht. Dieses vermeintlich komplexe Thema veranschaulicht sie an mehreren Stellen im Film im Stil von How to oder let’s play- Videos. Auf diese Weise macht Tan Hang ihre Gedankengänge mit verschiedenen Bildschirmaufnahmen während der Recherche klar.
Die übrige Zeit des Films ist mit vielen Themenbildern aus China gefüllt. Die vielen bunten und vor allem pinken Bilder kommentiert Tan Hang selbst mit ernster Stimme auf chinesisch. Auch den Schnitt hat die Regisseurin aufgrund eines schmalen Budgets selbst übernommen, erklärt sie im Q&A nach dem Film.
Ich fand den Film sehr interessant und spannend, da ich viel über die chinesische Geschichte mitgenommen habe und die Gedankengänge von Tan Hang für mich komplett nachvollziehbar waren.
Autorin: Mathilda