“mySELFie” ist ein Dokumentarfilm über ein 14- jähriges Mädchen, dass an totalem Haarausfall leidet.
Die Protagonistin Maya leidet an der Krankheit ‚Alopecia Areata‘. Das bedeutet, dass ihr Körper seine eigenen Haare abstößt. Eine Krankheit, die sie von ihrem Vater geerbt hat. Doch weder von ihr, noch von gängigen Schönheitsidealen lässt sie sich unterkriegen.
Der Film “mySELFie” zeigt Maya in ihrem Alltag, wie sie sich mit Freundinnen am See trifft oder sich mit ihren Eltern streitet. Mayas Optimismus und ihre Lebensfreude sind die ganzen 52 Minuten deutlich spürbar. Im Film kommt sie als starkes und selbstbewusstes Mädchen rüber. Der Zuschauer erfährt nebenbei, wie sie gelernt hat, mit dem Haarausfall umzugehen.
Denn die Kamera begleitet Maya in ihrem privaten Leben. Sie ist dabei, wenn sie mit Freundinnen auf Sanddünen und Brücken klettert, beobachtet die kleinen Konflikte und schönen Momente in der Familie genauso, wie die Herausforderung, für im Alltag selbst Verantwortung zu übernehmen.
Doch nicht nur der dokumentarische Blick der Kamera, sondern auch ihre eigene Perspektive spielen eine Rolle. Die von ihr selbstgemachten Bilder und Videos von ihrem Handy schmücken den Film. In einigen Szenen setzt Regisseurin Anne Scheschonk außerdem bewusst mehrere Spiegel ein. Damit möchte sie die Sicht der Menschen von außen auf Maya unterstreichen.
Maya selbst zieht im Film das Fazit, dass der Haarausfall ihr zu mehr Selbstbewusstsein verholfen hat. Während der Dreharbeiten habe die Perücke oft in der Ecke gelegen und keine große Rolle gespielt, verrät Filmemacherin Anne Scheschonk im Anschluss an die Vorstellung.
Aus meiner Sicht ermutigt der Film einen dazu, seinen eigenen Körper zu mögen und so zu akzeptieren, wie er ist. Deswegen finde ich, dass der Dokumentarfilm von Anne Scheschonk besonders sehenswert für Frauen oder jugendliche Mädchen ist, die selbst mit ihrem Körper nicht zufrieden sind. Da ich selbst in dem Alter bin, in dem Maya war als der Film gedreht wurde, finde ich es bemerkenswert, wie sie mit der Krankheit umgeht und sich nicht von ihr runterziehen lässt. Dafür bewundere ich Maya. Wäre ich in ihrer Situation, würde ich mich unter der Perücke verstecken.
Wir waren am Mittwochmorgen in der Schulvorstellung und haben die SchülerInnen vor und nach dem Film befragt. Uns hat interessiert, wie die SchülerInnen zu dem Thema Dokumentarfilm stehen, dazu haben wir vor dem Film eine Umfrage gemacht. Das Ergebnis: ca. ein Drittel der SchülerInnen schauen auch in ihrer Freizeit Dokumentarfilme.