Der Weg übers Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Jeden Tag begeben sich Menschen in überfüllte Gummiboote, um ein neues, sicheres Leben in Europa zu beginnen. Viele von ihnen kommen nie an, nur Manche haben das Glück, gerettet zu werden. Diese Rettungsmissionen werden aber nicht von der Europäischen Union geleitet, sondern von Ehrenamtlichen.
Eine solche Rettungsmission begleitet Jonathan Schörnig in seinem Film “Einhundertvier” – in Echtzeit und mit sechs Kameras. Ohne Schnitt werden die Kameraeinstellungen immer gleichzeitig gezeigt und machen so deutlich, wie nervenaufreibend eine Seenotrettung ist.
Es ist ein Kampf gegen die Zeit, denn das Gummiboot der Flüchtenden droht zu sinken. Der teilweise harsche Ton der Rettenden ist zunächst befremdlich, doch in dieser Situation nötig, um einen geregelten Ablauf zu gewährleisten.
“Einhundertvier” zeigt so extrem nah dran und detailliert, was noch heute täglich auf dem Mittelmeer passiert.
Der Film lässt das Publikum aufgewühlt und sprachlos zurück. Was bleibt, ist die Frage nach der Schuld. Es fällt schwer, in Worte zu fassen, was man nach dem Film fühlt. Wir haben trotzdem versucht, ein paar Stimmen aus dem Publikum einzufangen.
Schon vor der Weltpremiere haben wir den Regisseur von „Einhundertvier“, Jonathan Schörnig, zum Interview getroffen.
von Ida, Nora, Miriam, Gesine & Lina