In Kisangani, einer kleinen Stadt in der Demokratischen Republik Kongo, bereiten sich viele Schüler auf ihr sogenanntes „National Diploma“, eine Art Abitur, vor. Einer von ihnen ist Joël, der bei seiner Tante in einer kümmerlichen Behausung wohnt und ihr bei der Marktarbeit hilft. In der Schule, die Joël besucht, muss jeder Schüler regelmäßig Schulgeld zahlen, um weiter die Schule und die Testvorbereitungen zu besuchen. Schüler, die kein Geld bezahlen können, werden vom Untericht aussgeschlossen, auch nachdem einige sich beim Direktor der Schule beschweren. Kurzerhand schließen sich die Schüler zusammen, mieten ein unfertiges Haus, in dem sie zwei Monate lang lernen, beten und schlafen, bis sie die Tests schreiben können.
Die amateurhafte Führung der Kamera, die durch den gesamten Film begleitet, erzeugt Authentizität und das Gefühl, mitten unter den Jugendlichen zu sein. Kein Schüler, außer Joël, wird vorgestellt. Dennoch werden ihre Charaktere im Laufe des Filmes sichtbar und man kann sich, ohne vom Film gehetzt zu werden, in seinem eigenen Tempo einfühlen.
Ebenfalls werden Probleme wie Armut, Schein-Demokratie, marode Bauten und ein korrupter Staat als normale Umgebung der Jugendlichen betrachtet, in der sie aufgewachsen sind und die sie auf ihre Weise entweder zu überwinden oder zu nutzen wissen. Manche Szenen, wie das Auspacken der übertrieben versiegelten Testblätter, wirken auf ihre Weise komisch und lockern auf. Das Ende schließlich lässt offen, was mit den erfolgreichen und den gescheiterten Absolventen geschieht.
Insgesamt kann man sagen, dass der Film für alle geeignet ist, die eine interessante Geschichte sehen wollen, die sich, ohne den Zeigefinger zu heben, kritisch äußert und einen noch lange nach dem Abspann nachdenken lässt.