Vom Land der Gefangenen

Brett Story erzählt in ihrem Film die Geschichte von Gefangenen und wie sie ins Gefängnis kamen. Sie beleuchtet dabei die Absurdität des US-Gefängnissystems. Bedacht ist sie auf die Verknüpfung von Plätzen, Orten, Umgebungen und Personen.

Brett Story, Produzentin
Brett Story, Produzentin

Herausstechend sind die schönen Aufnahmen von Ortschaften, Städten und Transportwegen. Der Film zeigt jedoch kein einziges Gefängnis von innen. Das ist zwar nicht wichtig um die Geschichte des Films zu erzählen, würde jedoch bestimmt den Erwartungen mancher Zuschauer sowie der Spannung an sich zugutekommen. Konkretisieren wir: Die USA ist mit über zwei Millionen Inhaftierten der Staat mit der weltweit größten Gefangenenpopulation. Somit wird das Land der Freiheit für viele zum Land der Gefangenschaft.


Problematisch wird es vor allem wenn Menschen in Ausübung ihrer Grundrechte in Gefangenschaft geraten, beispielsweise für die freie Meinungsäußerung.

Brett Story sieht als einen Teil des Ursprungs für die aktuelle Situation in den USA die Nixon Politik von 1971. So wurden damals bei den Vietnamkriegs-Protesten in Washington Massen verhaftet. Dies war der Beginn einer Politik, die in den folgenden Jahrzehnten intensiviert wurde.

Wenn das Land der Freiheit, zum Land der Gefangen wird
Wenn das Land der Freiheit, zum Land der Gefangen wird

Das zeigt sich auch in den Gesetzen zum Krieg gegen den Terror, welche jeden Staatsbürger als potentiellen Terroristen behandeln.

Aber auch für kleinere Vergehen kann man in den USA schnell im Knast landen: Zum Beispiel, wenn man nicht mit der Staatsgewalt kooperiert oder seine Knöllchen nicht bezahlt, weil man es schlicht nicht einsieht. Solche Personen kommen in „The Prison in Twelve Landscapes“ zu Wort und erzählen ihre Geschichte.


Ein Thema, das im Film nicht zur Sprache kommt, sind die Gefängnis-ähnlichen ‚FEMA-Camps‘, welche derzeit zu hunderten von der US-Amerikanischen Katastrophenschutzbehörde errichtet werden. Laut Filmemacherin Brett Story eine Fehlinvestition – statt neuer Gefängnisse zu schaffen, könne man beispielsweise viele Wohnhäuser von dem Geld bauen.

Hier ist der Trailer zu „The Prison in Twelve Landscapes“:

Autor: Jacob

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