Von der Freiheit, ein Junge zu sein

In Afghanistan werden Frauen sehr geringschätzt und das noch mehr, wenn sie keine Söhne zur Welt bringen. Die Familien haben ein größeres Ansehen in der afghanischen Gesellschaft, wenn sie mindestens einen Sohn haben. Aus diesen Umständen heraus entstand eine Tradition, über die eigentlich niemand spricht, obwohl sie so ziemlich überall in Afghanistan präsent ist.

"Boy" - Foto @DOK Leipzig
„Boy“ – Foto @DOK Leipzig

In Familien, die nur Töchter haben, wird die jüngste Tochter als Junge aufgezogen. Das Kind trägt andere Kleidung, lässt sich die Haare abschneiden und darf alles machen, was Jungs dürfen. Vom Fußballspielen bis zum Einkaufen genießt der sogenannte „bacha posh“ zweifellos größere Freiheiten, als „seine“ Schwestern. Doch was ist, wenn das Mädchen in die Pubertät kommt? Dann ist in den meisten Fällen Schluss mit der Freiheit. In einer schwierigen Umstellung wird der „bacha posh“ wieder zur Frau, um zu heiraten und Kinder zu kriegen.
Von diesem Thema handelt der Dokumentarfilm „Boy“.

 

Er erzählt die Geschichte des afghanischen Mädchens Farahnaz, das sich genau mit diesem Konflikt konfrontiert sieht. Wir haben in einem Interview mit den Regisseurinnen des Films Ginan Seidl und Yalda Afsah und der Protagonistin Farahnaz gesprochen.

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