Der Kampf für die weibliche Stimme

„Sing the song of humanity’s freedom“ – das singt eine Frauenstimme auf Arabisch. Dann setzt der Applaus des Publikums ein. Doch als Frau ein Konzert im islamischen Iran zu geben, ist nicht normal und vor allem nicht erlaubt. Dennoch hat sich die Protagonistin des Films „No Land’s song“ Sara Najafi dieses Ziel gesetzt.

NoLandsSong

Sara ist Komponistin und liebt die weibliche Stimme, allerdings ist es im Iran verboten, diese solistisch in öffentlichen Konzerten zu hören. Ihr Bruder Ayat dokumentiert in „No Land’s song“  den Traum der jungen Frau, das zu ändern. Zusammen mit befreundeten Sängern aus Frankreich schmiedet sie einen Plan.

Wie erwartet lässt sich ihr Plan so leicht aber nicht umsetzen: die iranische Regierung kommt ihnen in die Quere… Beeindruckend ist, dass die Filmemacher auch Gespräche der Regierung heimlich aufgezeichnet haben. Das zeigt dem Zuschauer im Verlauf des Films, wie absurd die Aussagen des Staates sind. Selbst als das Projekt schon fast aussichtslos erscheint, geben Sara und ihre Freunde aber nicht auf. Zwischendurch hört man immer wieder die wunderschönen Stimmen der Frauen.

Das ist es auch, was diesen Film einzigartig macht. Trotz des eher betrüblichen Themas ist er mit Leichtigkeit erfüllt. Der Mut Saras und die Standhaftigkeit, nie aufzugeben, sind bewundernswert und werden durch die hoffnungsvollen Lieder unterstützt. Der Film zeigt alles aus einem sehr objektiven Blickwinkel, er hat keine Vorurteile gegenüber der islamischen Welt und versucht auch nicht, die Unterschiede zwischen dem arabischen Raum und dem Westen darzustellen.

Er bezieht sich ganz auf den Wunschgedanken von Sara, ein Konzert mit weiblichen Solisten zu organisieren. Dies fokussiert er mit einer fast kindlichen Naivität, die sehr entspannt anzuschauen ist. Man geht mit einem wunderbaren Gefühl aus diesem Film, ein Gefühl von Hoffnung, von Leichtigkeit und dass in seinem eigenen Leben doch nicht alles Mist ist.

Also unser Tipp: Unbedingt anschauen und sich von dieser mutigen Frau und ihren Träumen mitreißen lassen. Und natürlich auch von der wunderbaren Musik, die einen alles vergessen lässt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.