Festivaldirektor durch Zufall

Für Claas Danielsen ist das ganze Jahr lang DOK-Festival, kaum ist das aktuelle Festival abgeschlossen, beginnt schon wieder die Planung für das nächste – die Tage während des Festivals sind natürlich die turbulentesten. Trotzdem hat sich der Festivaldirektor des Leipziger DOK-Festivals die Zeit genommen den DOK Spotters Rede und Antwort zu stehen.

DOK SPOTTERS: Wie sind Sie zum DOK gekommen?

Claas Danielsen: Das ist eine lange Geschichte! Die Veranstalter des Festivals sind in den Ruhestand gegangen, der damalige Direktor des Festivals war 65 und vorher hatten sie eine Kommission gegründet, die einen Nachfolger finden sollte. Am Ende haben sie dann einfach jemanden aus der Kommission gefragt, der bereits ein Festival in der Schweiz geleitet hatte, ob er nicht Direktor werden will. Daraufhin haben sie sich wochenlang unterhalten, aber dann festgestellt, dass sie doch nicht zusammenkommen. Also mussten sie mit ihrer Suche wieder von vorn anfangen.

Diesmal hatten sie selbst verschiedene Leute angesprochen, darunter war auch ich und ich hatte zu dieser Zeit ein Programm zur Fortbildung von Dokumentarfilmern in München geführt. Als ich dann angerufen wurde, habe ich nachgedacht und kam zu dem Entschluss, dass das eigentlich spannend wäre, obwohl ich noch nie ein Festival geleitet hatte. Also habe ich zugesagt.

DOK SPOTTERS: Was genau sind ihre Aufgaben hier beim DOK?

Claas Danielsen: Ich habe hier zwei Posten gleichzeitig inne, die Position des künstlerischen Leiters und die des Geschäftsführers. Als Geschäftsführer bin ich verantwortlich dafür, dass die Firma gemeinnützig bleibt, das heißt, dass wir keine Gewinne machen dürfen. Ich bin dafür verantwortlich, dass wir immer genug Geld haben beziehungsweise von verschiedenen Förderern immer genug Geld auftreiben und vor allem, dass das Geld nach den Bestimmungen ausgegeben wird. Wenn also etwas schief läuft, oder wenn wir riesige Schulden machen, dann hafte ich persönlich dafür

Als künstlerischer Leiter wiederum bin ich für die Qualität und die inhaltliche Ausrichtung des Festivals verantwortlich. Ich entscheide also welche Schwerpunkte wir setzen, welche Sonderprogramme wir machen, aber ich bin auch dafür verantwortlich welche Filme gezeigt werden.

DOK SPOTTERS: Wie sucht das DOK die Filme aus?

DOK SPOTTERS: Wie sieht ein typischer DOK-Festival-Tag für Sie aus?

Claas Danielsen: So ein Tag beginnt damit, dass ich nach fünf Stunden Schlaf völlig übernächtigt aufstehe und frühstücke. Dabei bemerke ich meistens, dass mein Gehirn grade anfängt zu arbeiten und fahre los, um irgendeine Vorstellung zu eröffnen oder einen Gast zu begrüßen und dann hab ich meistens genaue Vorstellungen für den restlichen Tag: Ich weiß, um 14 Uhr treffe ich eine brasilianische Journalistin, danach sehe ich mir einen Film an und um 17 Uhr begrüße ich einen Gast aus Indien. So laufen meine Tage oft ab, in der Festivalwoche habe ich viel Stress.

DOK SPOTTERS: Was fasziniert Sie beim DOK?

DOK SPOTTERS: Können Sie uns einen Film für das diesjährige Festival empfehlen?

Claas Danielsen: Ja, kann ich. Der dänische Beitrag „Armadillo“ hat mich sehr berührt. Aber eigentlich ist jeder der über 300 ausgewählten Filme empfehlenswert.

 

Das komplette Interview zum Anschauen:

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