CITIZENFOUR

Ich glaube an Edward Snowden,
den Mutigen, den Whistleblower.
Den Aufdecker der Überwachung in den USA und dem Rest der Welt.
Und an Laura Poitras, seine eingeweihte Helferin, unsere Prophetin.

Empfangen die Dokumente der NSA.
Geboren der Zweifel an unserer Privatsphäre.
Gelitten unsere Freiheit,
G e k r e u z i g t ,   g e s t o r b e n   u n d   b e g r a b e n .
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Downgeloadet in die Geheimdienstzentralen unserer Volksvertretungen
Am 6.6.’13 veröffentlicht durch die Zeitungen.

Er taucht ab zur rechten Zeit – aus Angst vor allmächtigen Behörden.
Von dort ist er gekommen, zu fliegen nach Moskau oder anderswo.

Ich glaube an den freien Geist,
die freie anonyme Community,
Zusammenarbeit der Geheimdienste,
Vergehen der Politiker,
Auferstehung des Überwachungsstaates
und das ewige Speichern.

Achtung!


 

Glauben Sie noch an die Existenz ihrer Grundrechte?

Was ist unsere (Meinungs-)Freiheit wert, wenn wir bei allem, was wir sagen und tun, in Verdacht geraten können? Bringt uns die Angst vor der Verdächtigung dazu, unsere zugesicherte Freiheit nicht mehr zu nutzen?

Laura Poitras nimmt uns mitten hinein in einen realen Science Fiction Thriller, weit von unserem eigenen Leben entfernt und gleichzeitig absolut alltäglich.

Im Januar 2013 nimmt der damals noch unbekannte Informatiker Edward Snowden unter dem Pseudonym CITIZENFOUR Kontakt mit der Filmregisseurin Laura Poitras auf. Poitras wird seit 2006 durch ihre regierungskritischen Filme in den USA als terrorverdächtig eingestuft und lebt und arbeitet deshalb zu diesem Zeitpunkt in Berlin. Snowden hat Beweise für die millionenfache Überwachung normaler Bürger durch die NSA. Er bittet Poitras, diese Beweise öffentlich zu machen. Er selbst will, anders als Lesley Manning und Julian Assange, als Person nicht im Mittelpunkt stehen.
Poitras sagt zu, überzeugt ihn aber, dass gerade seine persönliche Motivation unverzichtbar ist.
Anfang Juni 2013 kommt es schließlich zu einem Treffen in Hong Kong – acht Tage in der klaustrophobischen Enge seines Hotelzimmers, in dem die Kamera immer dabei war. Gemeinsam mit dem Guardian Journalisten Glenn Greenwald überlegen sie, wie sie die brisanten Dokumente am besten veröffentlichen. Nach und nach entfaltet sich ein politischer Skandal erster Güte, dem man dank dieser Aufnahmen beim Entstehen zugucken kann.

Poitras kombiniert die visuell kargen Aufnahmen aus dem Hotelzimmer mit spektakulären Bildern riesiger Geheimdienstzentralen, in denen die Daten von Millionen Menschen gespeichert und verarbeitet werden. CITIZENFOUR zeigt, wie reflektiert und sachlich der erst 29-jährige Snowden vorgeht. Gerade seine persönliche Zurückhaltung beeindruckt und macht ihn zu einer Art modernem Helden. Das kurze Vorwort, das er extra für die Premiere in Leipzig aufgenommen hat und in dem er Bezug auf die Leipziger Wendegeschichte nimmt, geht vielen Zuschauern nahe.

Der Film bietet einen neuen Anlass für die notwendige Diskussion, die nach den ersten Veröffentlichungen viel zu schnell wieder eingeschlafen ist. Wer sich selbst als politischen Menschen begreift, sollte CITIZENFOUR nicht verpassen.

Ein Film von Laura Poitras
Filmstart im Kino
06.11.2014

Wir wollten vorab von den Leipzigern wissen, ob Edward Snowden für sie ein Held ist oder ein Verräter.

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